Mitten im Havelland wächst Gemeinschaft –

die inspirierende Geschichte der kleinen Kapelle am Weg

Die Kleine Kapelle am Weg – ein lebendiger Ort im Havelland

Die Turmspitze der kleinen Kapelle am Weg reckt sich seit 2023 über die Dächer von Jerchel - es ist eine “verrückte” Kapelle.

Über 40 Jahre war der Jercheler Kirchplatz verwaist, die alte Fachwerkkirche wurde 1982 wegen Baufälligkeit abgerissen. Wie eine Wunde im Dorf erschien der leere Platz. Nun hat Jerchel nicht nur eine kleine Fachwerkkirche, sondern auch einen belebten Ort der Begegnung, der Gemeinschaft und der Inspiration. Aus dem 20 Km entfernten KLeinwudicke stammt die Kapelle. Dort stand sie seit Jahrzehnten ungenutzt und zeigte deutliche Zeichen des Zerfalls. “Warum nicht dorthin versetzten wo sie gebraucht wird"? Die “verrückte” Idee des Bürgermeisters wurde dank der mutigen Entschlossenheit der Kirchgemeinde Wirklichkeit - eine architektonische Meisterleitung und ein gemeinschaftliches Abenteuer! Dieses gemeinschaftliche Projekt hat viele begeistert und zusammengeführt - ein eigens gegründeter Freundeskreis stärkte das Vorhaben und es glückte. Der rbb Fernsehen hat den Prozess begleitet und in dem Film “Eine Dorfkirche zieht um” dokumentiert.

Heute ist die Kapelle ein lebendiger Ort für Kultur, Spiritualität und Gemeinschaft. Ob Konzerte, Ausstellungen, Workshops, Kurse, Meditation, Gesang und Gespräch oder ein Kindermusical – die Kapelle ist offen für alle von nah und fern und für alle Generationen.

Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland fördert das Projekt als Erprobungsraum - eine offene und einladenden Form von Kirche für die Menschen. Das Team Erprobungsraum, der Freundeskreis, das Kirchspiel und Kooperationspartner füllen die Kapelle und den Garten mit Leben, begleitet von der tatkräftigen Unterstützung vieler Engagierter aus dem Dorf und der Region.

In den Sommermonaten ist die Kapelle als Radwegkirche täglich geöffnet und lädt zur Rast, Stille und Begegnung ein. Jeden Dienstag 18 Uhr gibt es eine Friedensmeditation. Die Verschränkung von Spiritualität und Kultur, Gemeinschaft und vielfachen Lernfeldern zeigt: Hier kann etwas Besonderes wachsen.

Das Projekt wurde 2023 mit dem 1. Platz des Missionspreise “Andere Zeiten” ausgezeichnet. Das Motto lautete: ”Raus aus der Komfortzone: Wie gelingen Begegnungen mit Kirchen- und Glaubensfernen?”

20 Kilometer - eine Dorfkirche zieht um

Was tun, wenn eine Kirche dem Verfall geweiht ist und anderswo schmerzlich vermisst wird?

Die bewegende Doku erzählt die Geschichte einer 250 Jahre alten Kapelle, die im Havelland Stein für Stein abgetragen und in einem anderen Dorf wieder aufgebaut wurde – ein mutiges Projekt, das Hoffnung, Gemeinschaft und neue Wege von Kirche im ländlichen Raum zeigt.